Es gibt eine besondere Stille in Winter. Die Bäume stehen kahl und unbeweglich, als würden sie schlafen. Die Welt ist gedämpfter und die Tage ziehen sich scheinbar endlos hin. In der Luft liegt ein Gefühl des Wartens. Es ist eine Zeit in der vieles ruht und doch passiert so vieles unter der Oberfläche.
Der Winter ist die Jahreszeit der Übergänge. In der Natur scheint alles stillzustehen. Aber im Verborgenen bereitet sich bereits alles auf das kommende Erwachen vor. Die Bäume und Pflanzen die so leblos wirken, tragen schon tief in sich die Knospen für den nächsten Frühling. Die Erde sammelt Kraft auch wenn sie gefroren und unbeweglich erscheint. Ein leiser, geduldiger Prozess des Werdens.
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Vielleicht ist es genau das, was uns der Winter lehrt, dass nicht jede Phase im Leben von sichtbarem Wachstum geprägt sein muss. Manchmal müssen die Dinge erst in der Tiefe reifen bevor sie sich entfalten können. Während draußen alles karg wirkt, haben wir die Möglichkeit nach Innen zu schauen und unsere eigenen Gedanken und Vorhaben zu sortieren.
Es gibt noch unerledigte Dinge die nicht sofort gelöst werden müssen. Ideen die noch nicht bereit sind um umgesetzt zu werden. Fragen auf die es keine Antworten gibt, vielleicht in diesem Moment. Das ist völlig in Ordnung. Es braucht alles seine Zeit und das ist ein notwendiger Teil des Wandels.
Wenn die ersten Sonnenstrahlen wieder kräftiger werden kommt der Moment. Der Boden taut langsam auf und plötzlich sieht man sie, die ersten Knospen die sich aus der Stille herauswagen. Ein Zeichen dass das Warten nicht umsonst gewesen ist.
Vielleicht spüren wir es auch in uns das es nach innen Veränderungen gibt die erst mit der richtigen Wärme nach außen dringen kann.
Der Winter vergeht. Das Warten endet und plötzlich beginnt wieder etwas Neues.
Dieser Beitrag wurde für das Projekt 52 bei dem jeden Monat vor neue Themen zu kreativen Auseinandersetzungen inspirieren geschrieben. Mehr dazu findest du hier: Projekt 52 – Die Themen im Februar. Mein ausgesuchtes Thema dieses Blogbeitrages ist „Unerledigt.“