Veränderung kommt oft dann, wenn wir sie am wenigsten erwarten. Sie klopft nicht an, kündigt sich nicht höflich an der Tür an. Sie bricht herein, stellt alles auf den Kopf und zwingt uns, neu zu denken. Manchmal fühlt es sich an, als würde man mitten in einen Sturm geraten, ohne zu wissen, wo man am Ende landen wird.
Ein Schmetterling beginnt sein Leben als etwas ganz anderes. Er ist eine Raupe, die sich mühsam vorwärtsbewegt, sich irgendwann zurückzieht, sich verpuppt und in einen Zustand gerät, der von außen betrachtet wie Stillstand aussieht. Doch in Wirklichkeit geschieht in diesem Kokon etwas Gewaltiges – eine vollständige Transformation. Die alte Form löst sich auf, nichts bleibt, wie es war. Und dann, irgendwann, öffnet sich der Kokon, und etwas Neues tritt hervor. Zögernd, vorsichtig, doch mit einer Kraft, die kaum vorstellbar ist.

Veränderung fühlt sich oft an wie dieser Moment in der Puppe – ein Zustand, in dem nichts sicher scheint. Man verliert Vertrautes, das Alte verschwindet, und das Neue ist noch nicht greifbar. Diese Unsicherheit kann Angst machen. Denn was kommt danach? Wird es besser? Oder schlimmer?
Vielleicht ist genau das die Herausforderung: Vertrauen zu haben, dass aus dem Chaos etwas Gutes entstehen kann. Dass Veränderung nicht immer bedeutet, etwas zu verlieren, sondern oft auch bedeutet, zu wachsen. Ein neuer Weg kann ungewohnt sein, aber vielleicht bietet er Möglichkeiten, an die man vorher nie gedacht hätte. Vielleicht ist die Unsicherheit nicht das Ende, sondern nur der Anfang einer neuen Geschichte.
Wir können uns nicht immer aussuchen, wann sich Dinge ändern. Aber wir können entscheiden, wie wir damit umgehen. Vielleicht heißt es, sich wie der Schmetterling Zeit zu nehmen, um sich anzupassen. Vielleicht bedeutet es, Dinge erst einmal geschehen zu lassen, bevor man sie bewertet. Und vielleicht bedeutet es, sich selbst die Erlaubnis zu geben, all die Gefühle zuzulassen, die mit Veränderungen kommen – Unsicherheit, Hoffnung, Angst, Neugier. Denn all das gehört dazu.
Und irgendwann, vielleicht schneller als gedacht, schlägt man die Flügel aus – und merkt, dass man fliegen kann.
Dieser Beitrag ist Teil des Projekt 52, bei dem jeden Monat vier neue Themen zur kreativen Auseinandersetzung inspirieren. Mehr dazu findest du hier: Projekt 52 – Die Themen im März.
Wunderschön geschrieben <3
Veränderung macht mir auch immer sehr viel Angst, aber häufig braucht es genau diese, um etwas Neues und vielleicht auch Besseres zu erschaffen…
Sehr schön geschrieben und nachvollziehbar – Veränderungen können Angst machen aber manche Veränderungen sind auch gut für uns und wir können dadurch lernen oder wie Du schreibst Wachsen. LG Edeline